Balkonanlagen im Aufwind Auswirkungen auf die traditionelle Solarbranche

August 16, 2024
Benjamin Klein

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Die Balkonanlagen gehen eindeutig zu Lasten der klassischen privaten Dachanlagen
   

In den letzten Jahren haben Balkonanlagen einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Diese kleinen Photovoltaik-Systeme, die an Balkonen installiert werden können, bieten eine kostengünstige und einfache Möglichkeit, Solarstrom zu produzieren. Doch dieser Trend hat auch Schattenseiten, insbesondere für die klassischen privaten Dachanlagen. Laut Malte Claußen, Geschäftsführer der VEH Solar- und Energiesysteme GmbH & Co. KG aus Tostedt, geht der Boom der Balkonanlagen eindeutig zu Lasten der traditionellen Dachanlagen.

Wachsender Marktanteil der Balkonanlagen

Balkonanlagen, auch als Mini-Solaranlagen bekannt, haben sich als attraktive Lösung für Mieter und Eigenheimbesitzer etabliert, die keine umfangreichen Installationen auf ihren Dächern vornehmen können oder wollen. Diese Systeme sind nicht nur kostengünstiger, sondern auch einfacher zu installieren. Sie erfordern keine aufwändigen Genehmigungsverfahren und können schnell in Betrieb genommen werden. Dieser einfache Zugang hat dazu geführt, dass immer mehr Haushalte in Deutschland auf Balkonanlagen setzen.

Der Einfluss auf die Solarbranche

Der Trend zur Selbstmontage von Photovoltaik-Anlagen, insbesondere durch Balkonanlagen, hat jedoch Auswirkungen auf die gesamte Solarbranche. Viele Installationsbetriebe berichten von rückläufigen Aufträgen für klassische Dachanlagen. "Die Auftragslage für viele Photovoltaik-Installationsbetriebe ist schwierig", so Claußen. Dies spiegelt sich auch im Handel wider, wo die Nachfrage nach größeren Solaranlagen zurückgeht.

Skalierbarkeit und Effizienz

Ein weiterer Punkt, den Claußen anspricht, ist die begrenzte Skalierbarkeit von Balkonanlagen. Während sie für den Eigenbedarf kleiner Haushalte ausreichend sein können, stoßen sie bei höheren Energieanforderungen schnell an ihre Grenzen. Große Dachanlagen bieten hier deutlich mehr Potenzial, sowohl in Bezug auf die erzeugte Energiemenge als auch auf die langfristige Wirtschaftlichkeit. "Der Trend zur Selbstmontage von Photovoltaik-Anlagen, den es gerade gibt, ist aus seiner Sicht nicht beliebig skalierbar", erklärt Claußen.

Die Herausforderungen für die Solarbranche

Die Solarbranche steht vor mehreren Herausforderungen. Neben dem Wettbewerb durch Balkonanlagen müssen sich Installationsbetriebe auch mit steigenden Materialkosten und einem Fachkräftemangel auseinandersetzen. Die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Anbieter, insbesondere aus China, verschärft die Situation zusätzlich. Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. So hat die Schweiz beispielsweise ihren Photovoltaik-Zubau 2023 um 50 Prozent auf 1641 Megawatt gesteigert und plant, diesen Trend fortzusetzen.

Fazit und Ausblick

Die Entwicklung hin zu mehr Balkonanlagen zeigt, dass es in der Solarbranche eine wachsende Nachfrage nach flexiblen und kostengünstigen Lösungen gibt. Gleichzeitig müssen jedoch Wege gefunden werden, um die Vorteile großer Dachanlagen weiterhin zu nutzen und die Solarbranche insgesamt zu stärken. Innovationen und neue Geschäftsmodelle könnten hier eine Schlüsselrolle spielen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Markt weiterentwickelt und welche Lösungen sich langfristig durchsetzen werden.

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