Der Chemiekonzern BASF hat eine Förderung in Höhe von fast 5 Millionen Euro vom Land Brandenburg erhalten, um eine spezialisierte Produktionsanlage für Batterierecycling im brandenburgischen Schwarzheide zu errichten. Diese Förderung erfolgt im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Die geplante Anlage ist Teil des im Juni 2023 eröffneten Zentrums für Batteriematerialienproduktion und Batterierecycling.
BASF plant, in der neuen Anlage sogenannte Schwarze Masse aus Altbatterien zurückzugewinnen. Diese Masse enthält wichtige Metalle wie Lithium, Nickel, Kobalt und Mangan, die zur Herstellung von Kathodenmaterialien wiederverwendet werden können. Die Anlage soll jährlich bis zu 15.000 Tonnen ausgediente Batterien mechanisch zerlegen und die Metalle extrahieren.
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) überreichte den Zuwendungsbescheid und betonte die Bedeutung des Projekts für die Region: „Ich freue mich, dass wir die Investition der BASF am Standort Schwarzheide mit Fördermitteln der GRW in Höhe von rund fünf Millionen Euro unterstützen können. Die neue Batterierecyclinganlage für Schwarze Masse wird im Ergebnis wichtige Metalle, wie Lithium, Nickel und Kobalt zurück in die Wertschöpfungskette führen. Damit kann sich Brandenburg weiter als erfolgreicher deutscher Standort für Batterieproduktion und Batterierecycling etablieren.“
Die in der Anlage gewonnene Schwarze Masse wird in einem zweiten Schritt als Sekundärrohstoff in einem hydrometallurgischen Verfahren weiterverarbeitet. Dieses Verfahren ermöglicht eine effiziente und umweltfreundliche Rückgewinnung der Metalle. BASF betont, dass die Anlage hohen Umweltstandards entspricht und einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leistet.
Die BASF-Anlage ist nicht das einzige geförderte Projekt in der Region. Erst Ende Juni hatte Wirtschaftsminister Steinbach dem Rohstoffkonzern Rock Tech Lithium ebenfalls GRW-Mittel zugesagt. Mit 90 Millionen Euro wird die Ansiedelung einer Produktionsanlage für Lithiumhydroxid im ca. 100 Kilometer südwestlich von Schwarzheide gelegenen Guben gefördert.
Die Brandenburger BASF-Anlagen für Batterierecycling und Kathodenmaterialienproduktion haben bisher Bundes- und Landesmittel in Höhe von rund 175 Millionen Euro erhalten. Diese Investitionen sollen die Region wirtschaftlich stärken und Arbeitsplätze schaffen.
Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH, betonte die Bedeutung des Projekts: „Batterierecycling spielt für die Zukunft der BASF und den Standort Schwarzheide eine entscheidende Rolle. Der Bau der neuen Batterierecyclinganlage für Schwarze Masse, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht, ist ein klarer Beleg für unser Bekenntnis zum Batterierecycling. Für die Unterstützung des Landes Brandenburgs und die langjährige partnerschaftliche Zusammenarbeit sind wir sehr dankbar. Sie ist ein starkes Zeichen für unseren Standort und für unsere Lausitz.“
Trotz der positiven Entwicklungen gibt es auch Herausforderungen. Die BASF-Anlage in Harjavalta, Finnland, die zur Versorgung der Schwarzheider Anlage beitragen sollte, hat mit Genehmigungsproblemen zu kämpfen. Umweltorganisationen haben Bedenken hinsichtlich der möglichen Verunreinigung des nahegelegenen Flusses Kokemäenjoki geäußert. BASF evaluiert derzeit alternative Technologien zur Abwasserbehandlung, um die Umweltauflagen zu erfüllen.
Die Förderung der Batterierecycling-Anlage in Schwarzheide ist ein wichtiger Schritt für den Ausbau nachhaltiger Technologien in Deutschland. Mit der Rückgewinnung wertvoller Metalle aus Altbatterien leistet BASF einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zur Reduzierung von Umweltbelastungen. Die politische und finanzielle Unterstützung durch das Land Brandenburg unterstreicht die Bedeutung des Projekts für die Region und für die gesamte deutsche Industrie.