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Bosch investiert acht Milliarden US-Dollar in Home Comfort-Geschäft
Strategische Akquisition zur Stärkung des Geschäftsbereichs
Der Technologiekonzern Bosch hat eine bedeutende strategische Investition angekündigt, um seinen Geschäftsbereich Energy and Building Technology weiter auszubauen. Der Stuttgarter Konzern plant, das weltweite Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft für Wohn- und kleine Gewerbegebäude von Johnson Controls zu übernehmen. Diese Akquisition umfasst auch den Erwerb aller Anteile am Gemeinschaftsunternehmen Johnson Controls-Hitachi Air Conditioning (JCH) von Johnson Controls und Hitachi, an dem Hitachi 40 Prozent hält.
Finanzielle Dimensionen und behördliche Genehmigungen
Der Kaufpreis für die verbindlich vereinbarten Akquisitionen beträgt laut Bosch acht Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 7,4 Milliarden Euro. Die Gesellschafter und der Aufsichtsrat haben der Transaktion bereits zugestimmt, jedoch stehen noch behördliche Genehmigungen aus. Bosch rechnet voraussichtlich in zwölf Monaten mit dem Abschluss der Akquisition.
Umsatz und Beschäftigtenzahlen
Die zu kaufenden Geschäfte erzielten im vergangenen Jahr zusammen mit JCH einen Umsatz von rund vier Milliarden Euro und beschäftigen weltweit etwa 12.000 Mitarbeiter. Die Transaktion umfasst 16 Produktionsstandorte und 12 Entwicklungsstandorte in mehr als 30 Ländern. Das Produktportfolio deckt die gesamte Bandbreite von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungslösungen für Wohn- und kleine Gewerbegebäude ab. Dazu gehören bekannte Marken wie York oder Coleman in den USA und Hitachi in Asien, für die Bosch eine langfristige Lizenz erhält.
Strategische Bedeutung und langfristige Ziele
Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, bezeichnete die Akquisition als die größte in der Unternehmensgeschichte von Bosch und einen wichtigen Meilenstein in der Umsetzung der Unternehmensstrategie 2030. „Wir treiben die kraftvolle Weiterentwicklung von Bosch dynamisch voran und erzielen mit dem Zukauf weltweit eine führende Marktposition im zukunftsträchtigen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt“, sagte Hartung.
Stärkung der Präsenz in den USA und Asien
Mit dem Kauf stärkt Bosch seine Präsenz in den USA und Asien. Diese Regionen machen etwa 90 Prozent des Umsatzes der zu erwerbenden Geschäfte aus. Hartung betonte, dass dadurch neue Wachstumschancen eröffnet und das gesamte Unternehmen robuster aufgestellt wird.
Integration in die Bosch Home Comfort Group
Die zugekauften Geschäfte sollen in die Bosch Home Comfort Group integriert werden, die im Geschäftsjahr 2023 mit 14.600 Mitarbeitern einen Umsatz von rund fünf Milliarden Euro erzielte. Durch die Integration wird die neue Einheit mehr als 26.000 Mitarbeiter beschäftigen und von Skaleneffekten sowie einem komplementären Portfolio an der Schnittstelle von Heizen und Kühlen profitieren.
Marktprognosen und zukünftige Entwicklungen
Bosch rechnet im Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsmarkt mit einem globalen Wachstum von etwa 40 Prozent bis 2030. Diese Entwicklung wird durch technologischen Fortschritt, den Kampf gegen den Klimawandel und neue gesetzliche Vorgaben getrieben. Frank Meyer, innerhalb der Bosch-Geschäftsführung zuständig für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology, wird die Integration der neuen Einheit als verantwortlicher Geschäftsführer der Bosch Home Comfort Group leiten.
Technologische Diversifizierung und Marktvorteile
In den USA liegt der Fokus des erworbenen Geschäfts auf sogenannten Ducted-Anlagen, bei denen die Luft von einer zentralen Stelle aus durch Kanäle geleitet wird. In Asien dominieren hingegen Ductless-Anlagen sowie moderne VRF-Systeme (Variable Refrigerant Flow), die individuell einzelne Räume kühlen oder heizen können. Ergänzt wird das Portfolio durch Luft-Wasser-Wärmepumpen, die insbesondere in Europa angeboten werden.
Langfristige Wachstumsziele und Marktposition
Jan Brockmann, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Bosch Home Comfort Group, sieht in der Akquisition eine bedeutende Chance, das Geschäft global auszubauen und auf eine neue Ebene zu heben. „Wir haben bereits ein starkes Team und ein gutes Fundament mit unserem Erfolg in der Heiztechnik in Europa – jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen mutigen Schritt nach vorne hin zu einer globalen Aufstellung“, sagte Brockmann.
Synergien und Wettbewerbsvorteile
Die Kombination von Heizungs- und Klimatisierungstechnologie soll langfristige Wettbewerbsvorteile erschließen, insbesondere durch die Integration von Wärmepumpen und Klimaanlagen. Bosch erwartet, dass dies auch den europäischen Märkten zugutekommen wird und die globalen Aktivitäten des Unternehmens stärkt.
Wirtschaftliche Auswirkungen und strategische Ausrichtung
Die Investition von Bosch in das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungsgeschäft von Johnson Controls stellt eine bedeutende wirtschaftliche Entscheidung dar, die das Unternehmen langfristig stärken und seine Marktposition weltweit festigen soll. Diese Akquisition ist ein weiterer Schritt in der Umsetzung der langfristigen Strategie von Bosch, die darauf abzielt, im Bereich Energy and Building Technology eine führende Rolle einzunehmen.
