Gemeinsam für ein klimafreundliches Morgen

September 12, 2024
Benjamin Klein

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Inhaltsverzeichnis

Empfehlungen aus dem Dialog KlimaAnpassung

Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2008 zu einer neuen, vorsorgenden Anpassungsstrategie an den Klimawandel weiter. Mit dem „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ wurden im Herbst 2023 sowohl Fachleute der Bundesländer, der Wissenschaft und der Verbände als auch Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Der Bericht fasst die Ergebnisse dieses bundesweiten Beteiligungsverfahrens zusammen und bündelt die Empfehlungen der Stakeholder sowie der Bürgerinnen und Bürger für die sieben Cluster der Anpassungsstrategie.

Hintergrund des Dialogs

Mit dem "Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern" starteten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt einen breiten Beteiligungsprozess zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Die Klimakrise wirkt sich bereits spürbar auf unser Alltagsleben aus und die Auswirkungen werden weiter zunehmen. Es stellt sich die Frage, wie wir uns eine lebenswerte Zukunft im Klimawandel vorstellen.

Klimaanpassung bedeutet, die Vorsorge und den Schutz gegenüber extremen Wetterereignissen zu verbessern und sich gleichzeitig auf langfristige Klimaveränderungen wie Temperatur- und Meeresspiegelanstieg vorzubereiten. Dabei sind jedoch weiterhin alle Anstrengungen zum Klimaschutz nötig, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden.

Maßnahmen zur Klimaanpassung

Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die zunehmenden Folgen des Klimawandels tragen dazu bei, die Lebensqualität für alle in Deutschland trotz Klimakrise zu erhalten und – soweit möglich – zu verbessern. Die konkrete Umsetzung von Maßnahmen zur Vorsorge und zur Klimaanpassung erfolgt vielfach vor Ort in den Städten und Gemeinden. Sie betrifft viele Bereiche und kann mit gesellschaftlichen Zielkonflikten verbunden sein. Hier müssen Kompromisse ausgehandelt und kreative Lösungen gefunden werden.
   - Verbesserung der Vorsorge und des Schutzes gegenüber extremen Wetterereignissen
   - Vorbereitung auf langfristige Klimaveränderungen wie Temperatur- und Meeresspiegelanstieg
   - Förderung von Klimaschutzmaßnahmen, um unbeherrschbare Folgen des Klimawandels zu vermeiden

Dialoge in fünf Regionen Deutschlands

m Oktober und November 2023 luden Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in fünf ausgewählten Regionen zu regionalen Dialogveranstaltungen ein. Bei diesen zweitägigen Veranstaltungen diskutierten etwa 331 Personen darüber, wie ihre Region für eine lebenswerte Zukunft klimaangepasst gestaltet werden sollte. Die Teilnehmenden wurden zufällig ausgewählt, so dass sich eine möglichst vielfältige Zusammensetzung ergab. Sie erarbeiteten Empfehlungen, welche Lösungen, Maßnahmen und Instrumente aus ihrer Sicht für ausreichend Vorsorge und Schutz vor den Folgen der Klimakrise sorgen könnten. Zudem gaben sie Hinweise auf künftige gesellschaftliche Herausforderungen und mögliche Maßnahmen, um diesen zu begegnen.
   - Region Ostseeküste in Wismar (Küste)
   - Region Mittelelbe in Dessau-Roßlau (Binnenland)
   - Region Rhein-Ruhr in Duisburg (Großstadt)
   - Region Rhein-Main in Worms (Flusslage)
   - Region Bayerischer Wald in Zwiesel (Mittelgebirge)

Beteiligung der Fachwelt

Zunächst erarbeiteten die Bundesministerien im Rahmen ihrer jeweiligen Zuständigkeit gemeinsam messbare Ziele für die Klimaanpassung mit Indikatoren, die der Messung dienen, und Maßnahmenvorschläge, die zur Umsetzung der Ziele geeignet sind. Dabei standen die Themencluster Wasser, Infrastruktur, Land/ Landnutzung, Wirtschaft, Gesundheit sowie Stadtentwicklung/Raumordnung/Bevölkerungsschutz im Fokus. Es wurden aber auch übergreifende Ziele entwickelt, beispielsweise zur Planung der gesamtgesellschaftlichen Klimaanpassung oder zu Forschungsbedarfen in den verschiedenen Themenclustern.

In einer fortgeschrittenen Phase der Erarbeitung wurden Fachexpertinnen und -experten aus Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft eingebunden, um die Zielentwicklung sowie die Indikatoren und Maßnahmenvorschläge durch die erweiterte Perspektive und Expertise aus der Fachwelt anzureichern. In einer zweitägigen Dialogveranstaltung im Dezember 2023 diskutierten Länder, Kommunen, Verbände und Wissenschaft und formulierten ihre Ergänzungs- und Änderungsbedarfe sowie mögliche weitere Beiträge. Hier ging es neben den spezifischen Zielen auch um themenübergreifende Fragestellungen wie den Umgang mit Zielkonflikten.

Integration der Ergebnisse in die neue Klimaanpassungsstrategie

Die Ergebnisse aus der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, der Jugend und der Fachwelt werden gebündelt und im Hinblick auf Priorisierung, Ergänzungen oder Weiterentwicklungen von Zielen, Indikatoren und Maßnahmen sowie Lösungsoptionen ausgewertet. Die Zusammenstellung dient den Bundesministerien dazu, die wesentlichen Ergebnisse der Beteiligung für die Weiterentwicklung der Klimaanpassungsstrategie zu reflektieren und abzuwägen, welche Empfehlungen aufgenommen werden.
Der Umgang mit den Ergebnissen aus dem "Dialog KlimaAnpassung" wird abschließend dokumentiert und veröffentlicht. Die Empfehlungen aus den fünf regionalen Dialogen mit insgesamt 331 zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern präsentieren einen Teil des Beteiligungsprozesses und wurden am 7. März 2024 durch die Bürgerinnen- und Bürgerdelegierten an das BMUV übergeben.

Fazit

Die Ergebnisse des Dialogs KlimaAnpassung zeigen, dass die Bevölkerung bereit ist, aktiv an Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel mitzuwirken. Die Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Fachwelt bieten wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung die gesammelten Vorschläge in ihre Strategie integrieren wird, um eine zukunftsfähige und klimaresiliente Gesellschaft zu schaffen.