Schwimmende Solarenergie auf dem Cottbuser Ostsee: Pfalzwerke setzen neue Maßstäbe

September 15, 2024
Benjamin Klein

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Inhaltsverzeichnis

Pfalzwerke lassen Trafostationen für schwimmendes Photovoltaik-Kraftwerk auf dem Cottbuser Ostsee zu Wasser

Die Pfalzwerke AG hat einen bedeutenden Fortschritt beim Bau von Deutschlands größtem schwimmenden Solarpark auf dem Cottbuser Ostsee erzielt. Das ehrgeizige Projekt, das von der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG) und der LEAG Renewables GmbH initiiert wurde, soll nach seiner Fertigstellung jährlich 29 Gigawattstunden Strom erzeugen, was dem Jahresverbrauch von über 8.200 Haushalten entspricht.

Projektübersicht

Im Mai 2023 begannen die Vorbereitungen für die Installation der schwimmenden Photovoltaikanlage auf dem Cottbuser Ostsee, einem künstlichen See, der aus einem ehemaligen Tagebaugebiet entstand. Die Pfalzwerke AG übernimmt als EPC-Dienstleister (Engineering, Procurement, Construction) die Realisierung des Projekts.

Technische Details

Das Floating-Projekt wird im Endausbau eine Fläche von 16 Hektar einnehmen, was weniger als ein Prozent des gesamten Sees entspricht. Die Anlage besteht aus 51.000 Solarmodulen, die auf rund 1.800 Schwimmkörpern montiert sind. Diese Schwimmkörper sind an 34 Dalben befestigt, die in den Grund des Sees gerammt wurden.

Installation der Trafostationen

Ein bedeutender Meilenstein wurde mit der Installation der schwimmenden Trafostationen erreicht. Insgesamt acht Trafostationen, jede mit einer Leistung von 3.150 Kilovoltampere und einem Gewicht von knapp zwölf Tonnen, wurden erfolgreich zu Wasser gelassen. Diese Transformatoren erhöhen die Spannung der erzeugten Energie, um den Strom verlustarm über große Strecken zu transportieren.

Vereinfachte Verkabelung

Ein Vorteil der schwimmenden Installation ist die vereinfachte Verkabelung. Da die Spannungstransformation bereits auf dem See erfolgt, sind nur zwei Mittelspannungssysteme notwendig, um den Strom vom Solarpark zum Ufer zu transportieren. Dies macht die Verkabelung übersichtlicher und effizienter.

Herausforderungen und Anpassungen

Ursprünglich war geplant, die Anlage auf einem noch trockenen Teil des Seebodens zu errichten und sie dann mit der Flutung des Tagebaus allmählich aufschwimmen zu lassen. Starke Regenfälle seit Ende 2023 führten jedoch dazu, dass sich der See schneller als erwartet füllte, was eine Anpassung des Baukonzepts erforderte. Die Pfalzwerke konnten diese Herausforderung aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen im Bereich schwimmender Photovoltaikanlagen erfolgreich meistern.

Bedeutung für die Energiewende

Die Floating-PV-Anlage auf dem Cottbuser Ostsee ist ein wichtiger Bestandteil des Transformationsprojekts "Gigawatt Factory" der LEAG, das zahlreiche Anlagen zur Produktion und Speicherung von Solarstrom, Windstrom und Wasserstoff umfasst. Die Pfalzwerke werden nach Fertigstellung auch die technische Betriebsführung (O&M) der Anlage übernehmen.

Zukunftsperspektiven

Marc Mundschau, Vorstandsmitglied bei den Pfalzwerken, betonte die Bedeutung des Projekts: "Wir freuen uns sehr, dass wir als Pfalzwerke auch bei diesem ambitionierten Großprojekt auf dem Cottbuser Ostsee unsere Fähigkeiten zur Realisierung von schwimmenden PV-Anlagen demonstrieren können, nachdem wir bereits zahlreiche Projekte dieser Art in Deutschland und den Niederlanden umgesetzt haben."

Schlusswort

Die erfolgreiche Installation der schwimmenden Trafostationen markiert einen wichtigen Schritt zur Inbetriebnahme des größten schwimmenden Solarparks Deutschlands. Das Projekt zeigt, wie innovative Ansätze und technologische Fortschritte zur Energiewende und zur Nutzung erneuerbarer Energien beitragen können.