In einem zukunftsweisenden Pilotprojekt arbeiten Lichtblick, Granular Energy und Decarbon1ze zusammen, um die Funktionstüchtigkeit eines Systems von viertelstündlichen, sogenannten granularen Herkunftsnachweisen für Ökostrom nachzuweisen. Diese granularen Herkunftsnachweise ermöglichen eine detaillierte Rückverfolgbarkeit des Stroms, der zur Ladung von Elektrofahrzeugen verwendet wird. Ziel des Projekts ist es, die gesamte Prozesskette von der Ausstellung über die Nutzung bis zur Entwertung beim Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamts zu dokumentieren.
Im Rahmen des Pilotprojekts wird genau dokumentiert, aus welcher Anlage der Strom stammt, der zum Laden der Elektroautos genutzt wird. Hierfür nutzen die Projektpartner die von Granular Energy entwickelte Plattform „Energy Track & Trace“, die es ermöglicht, granulare Herkunftsnachweise auf Viertelstundenbasis auszustellen. Diese werden im „Energy Track & Trace Register“ erstellt, verwaltet und schließlich entwertet. Durch diese detaillierte Nachverfolgbarkeit können Unternehmen und Privatpersonen sicherstellen, dass der genutzte Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt.
Seit 2013 ist es in Deutschland Vorschrift, dass eine Stromlieferung, die als Ökostrom deklariert wird, mit grünen Herkunftsnachweisen ausgestattet sein muss. Diese Nachweise bestätigen die Herstellung des Stroms in einer Erneuerbaren-Anlage und müssen zusätzlich zum physikalischen Strom erworben werden. Die Preise für Herkunftsnachweise variieren, wobei Nachweise aus Wasserkraftanlagen in den nordischen Ländern oft günstiger sind als solche aus anderen erneuerbaren Quellen. Ein Herkunftsnachweis wird einmal ausgestellt und nach Nutzung entwertet.
Die bisherigen Herkunftsnachweise basieren auf einer jährlichen Bilanzierung, was bedeutet, dass keine Synchronität zwischen Erzeugung und Verbrauch besteht. Mit den neuen granularen Herkunftsnachweisen soll sich dies ändern. Diese ermöglichen eine detaillierte Parallelisierung der produzierten und verbrauchten Stromqualität, was insbesondere für Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität von Bedeutung ist. Granulare Herkunftsnachweise könnten zudem durch Preissignale die effiziente Nutzung von Speichern oder flexiblen Verbrauchern wie Wärmepumpen oder Elektrofahrzeugen fördern.
Das Pilotprojekt wird von Lichtblick, einem führenden Anbieter von Ökostrom, gemeinsam mit Granular Energy und Decarbon1ze durchgeführt. Die Unternehmen arbeiten daran, die gesamte Prozesskette von der Ausstellung der Herkunftsnachweise über deren Nutzung bis zur Entwertung im Herkunftsnachweisregister des Umweltbundesamts zu dokumentieren. Ziel ist es, die Funktionstüchtigkeit des Systems zu beweisen und somit die Transparenz und Nachvollziehbarkeit im Ökostrommarkt zu verbessern.
Die Einführung granularer Herkunftsnachweise könnte einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, indem sie die Marktintegration erneuerbarer Energien fördert und Investitionen in systemdienliche Technologien wie Speicher und flexible Verbraucher anregt. Durch die detaillierte Nachverfolgbarkeit des Stroms wird zudem das Vertrauen der Verbraucher in die Herkunft des Ökostroms gestärkt, was wiederum die Akzeptanz und Nutzung erneuerbarer Energien erhöhen könnte.
Das Pilotprojekt zur Einführung granularer Herkunftsnachweise an Ladesäulen ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und transparenteren Energieversorgung. Durch die genaue Dokumentation des Stromursprungs können Verbraucher sicherstellen, dass sie tatsächlich grünen Strom nutzen, was einen positiven Beitrag zur Klimabilanz leistet. Die Zusammenarbeit zwischen Lichtblick, Granular Energy und Decarbon1ze zeigt, wie innovative Lösungen zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Erreichung der Klimaziele beitragen können.