Strompreisschock: Day-ahead-Markt erreicht Rekordhoch von 2,33 Euro pro kWh

November 12, 2024

Welcher Gewinn steckt in Ihrer Immobilie?

Finden Sie jetzt heraus, um wie viel Sie ihren Ertrag mit Wavelr steigern
Analyse anzeigen
Inhaltsverzeichnis

Preis im Day-ahead-Markt steigt auf bis zu 2,33 Euro pro Kilowattstunde

Einführung

Die Strompreise auf dem Day-ahead-Markt sind in letzter Zeit stark gestiegen und haben einen neuen Höchststand von 2,33 Euro pro Kilowattstunde erreicht. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf Verbraucher und Unternehmen, die auf dynamische Stromtarife angewiesen sind. In diesem Artikel beleuchten wir die Ursachen und Konsequenzen dieses Preisanstiegs sowie die Mechanismen des Day-ahead-Marktes.

Ursachen des Preisanstiegs

Der extreme Preisanstieg auf dem Day-ahead-Markt kann auf eine Vielzahl von Faktoren zurückgeführt werden: - Angebots- und Nachfrageschwankungen - Geopolitische Einflüsse - Marktspekulationen - Erhöhung des CO2-Preises - Anbindungskosten für erneuerbare Energien Ein wesentlicher technischer Faktor, der zu diesem Anstieg führte, war eine Panne an der Pariser Strombörse EPEX Spot, die die Preisfindung verzerrte.

Technischer Fehler an der EPEX Spot

Am 25. Juni 2024 kam es an der Pariser Strombörse EPEX Spot zu einem technischen Fehler, der die länderübergreifende Auktionssitzung für den Day-ahead-Stromhandel beeinträchtigte. Dieser Fehler führte dazu, dass Gebote und Nachfrage nicht europaweit synchronisiert werden konnten. Infolgedessen mussten separate Auktionen für einzelne Länder durchgeführt werden, was zu extremen Preisschwankungen führte. Besonders betroffen war der Zeitraum zwischen 6 und 7 Uhr am 26. Juni, als der Preis auf 2,33 Euro pro Kilowattstunde stieg. Normalerweise hätte der Preis bei etwa 10 Cent pro Kilowattstunde liegen sollen.

Auswirkungen auf dynamische Stromtarife

Kunden mit dynamischen Stromtarifen, wie sie von Anbietern wie Tibber und Awattar angeboten werden, spüren die Auswirkungen solcher Preisschwankungen direkt. Diese Tarife passen sich den Preisen auf dem Day-ahead-Markt an, sodass Kunden in Zeiten hoher Preise erhebliche Kosten tragen müssen. - Kunden, die ihr Elektroauto in diesem Zeitraum geladen haben, mussten mit erheblich höheren Kosten rechnen. - Awattar warnte seine Kunden vorab per E-Mail, um den Stromverbrauch in den Abendstunden zu senken.

Mechanismen des Day-ahead-Marktes

Im Day-ahead-Handel bieten Stromerzeuger bis 12 Uhr ihre Erzeugungsleistung für den Folgetag an, während Käufer ihre gewünschten Mengen platzieren. Der Preis wird nach dem Prinzip des markträumenden Preises (Merit-Order-Effekt) gebildet. Dabei werden die Angebote preislich aufsteigend sortiert und alle erhalten den niedrigsten Preis, zu dem gerade noch die Nachfrage gedeckt wird. - Erneuerbare Energiequellen bieten in der Regel zu niedrigeren Preisen an, da ihre Betriebskosten gering sind. - Fossile Brennstoffkraftwerke bieten zu höheren Preisen an, was zu Preisschwankungen führen kann, wenn diese Kraftwerke benötigt werden, um die Nachfrage zu decken.

Langfristige Auswirkungen und Ausblick

Die langfristigen Auswirkungen dieses einmaligen Fehlers dürften begrenzt sein. Für Kunden mit Festpreistarifen hat der Fehler kaum Folgen, da ihre Anbieter den Strom langfristig einkaufen und Preisschwankungen bereits in die festen Preise einberechnen. - Die Auktion für den 27. Juni zeigte keine außergewöhnlichen Ausreißer, und die Preise lagen durchgängig unter 13 Cent pro Kilowattstunde. - Dennoch wirft der Vorfall Fragen zur Stabilität und Zuverlässigkeit des Day-ahead-Marktes auf.

Fazit

Der extreme Preisanstieg auf dem Day-ahead-Markt auf bis zu 2,33 Euro pro Kilowattstunde zeigt die Anfälligkeit des Strommarktes für technische Fehler und Marktschwankungen. Kunden mit dynamischen Stromtarifen sind besonders betroffen, während Kunden mit Festpreistarifen weitgehend verschont bleiben. Langfristig wird erwartet, dass der Marktmechanismus stabil bleibt, aber der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit für robuste technische Systeme und klare Kommunikationswege zwischen den Marktteilnehmern.
Adress der Gewerbeimmobilie