Die SMA Solar Technology AG, ein führender Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern und Systemtechnik, hat im ersten Halbjahr 2024 mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Trotz eines soliden Starts in das Geschäftsjahr verzeichnete das Unternehmen sowohl einen Umsatzrückgang als auch deutliche Gewinneinbußen. Insbesondere die rückläufigen Zahlen im Heim- und Gewerbesegment belasteten die Bilanz des Unternehmens.
Umsatzzahlen im Detail
Im ersten Quartal 2024 erzielte SMA einen Umsatz von 361,8 Millionen Euro, was unter dem Niveau des ersten Quartals 2023 liegt, als der Umsatz bei 367,2 Millionen Euro lag. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich ebenfalls von 60 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 auf 49,9 Millionen Euro im ersten Quartal 2024. Einmalerträge aus der Veräußerung von Elexon-Anteilen in Höhe von 19,1 Millionen Euro konnten die Bilanz nur teilweise stützen.
Segmentierte Umsatzentwicklung
Die Umsätze in den verschiedenen Marktsegmenten entwickelten sich unterschiedlich:
Home Solutions:
- Umsatz: 62,6 Millionen Euro (Q1 2023: 163,3 Millionen Euro)
- EBIT: -3,6 Millionen Euro (Q1 2023: 50,3 Millionen Euro)
Commercial & Industrial Solutio
- Umsatz: 70,5 Millionen Euro (Q1 2023: 80,2 Millionen Euro)
- EBIT: -18,2 Millionen Euro (Q1 2023: -1,2 Millionen Euro)
Large Scale & Project Solutions:
- Umsatz: 228,7 Millionen Euro (Q1 2023: 123,7 Millionen Euro)
- EBIT: 41,3 Millionen Euro (Q1 2023: 2,3 Millionen Euro)
Gründe für die Rückgänge
Die rückläufigen Umsätze in den Segmenten Home Solutions und Commercial & Industrial Solutions sind laut SMA auf temporäre Effekte zurückzuführen. Die Endkundennachfrage sei weltweit weiterhin robust, und man erwarte positive Impulse aus dem kürzlich beschlossenen „Solarpaket 1“ in Deutschland. Die gestiegenen Kosten im Konzern und der veränderte Produktmix führten jedoch zu einer Verschlechterung des operativen Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr.
Auftragsbestand und Prognose
Zum 31. März 2024 lag der Auftragsbestand bei knapp 1,467 Milliarden Euro, verglichen mit 2,468 Milliarden Euro am 31. März 2023. Mehr als drei Viertel des Auftragsbestands entfielen auf das Produktgeschäft, das aufgrund des stabilen Auftragseingangs im Segment Large Scale & Project Solutions nur geringfügig beeinträchtigt wurde.
Vor diesem Hintergrund bestätigte der SMA-Vorstand die am 29. Februar veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2024, die einen Umsatz von 1,95 bis 2,22 Milliarden Euro und ein EBITDA von 220 bis 290 Millionen Euro vorsieht.
Marktentwicklungen und Konkurrenzdruck
Der globale Markt für Photovoltaik-Technologie steht unter zunehmendem Konkurrenzdruck, insbesondere durch chinesische Hersteller, die den Markt dominieren. SMA muss sich in diesem herausfordernden Umfeld behaupten und gleichzeitig ihre Kostenstruktur optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Aktienkurs des Unternehmens reagierte auf die Nachrichten von Umsatz- und Gewinneinbußen mit einem deutlichen Rückgang. Investoren zeigten sich besorgt über die kurzfristigen Perspektiven des Unternehmens, obwohl langfristig positive Impulse erwartet werden.
Ausblick und Maßnahmen
Um den Herausforderungen zu begegnen, plant SMA verschiedene Maßnahmen, darunter die Optimierung der Produktionsprozesse und die Einführung neuer, innovativer Produkte. Das Unternehmen setzt weiterhin auf die wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und Photovoltaik-Lösungen, um langfristig profitabel zu wachsen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Marktbedingungen und die internen Maßnahmen auf die zukünftige Entwicklung von SMA auswirken werden. Die kommenden Quartale werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige und profitable Zukunft zu stellen.