Mit diesem Verfahren soll eine mögliche Insolvenz des Batteriekonzerns „nachhaltig abgewendet werden, wie es von Varta heißt. Dabei werden verschiedene Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen für das aktualisierte Restrukturierungskonzept geprüft
Die VARTA AG hat am 21. Juli 2024 bekannt gegeben, dass sie beim zuständigen Amtsgericht Stuttgart ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) anzeigen wird. Dies ist ein entscheidender Schritt für das Unternehmen, um eine drohende Insolvenz abzuwenden und eine umfassende finanzielle Neuaufstellung zu ermöglichen.
Das StaRUG-Verfahren, das seit Januar 2021 in Deutschland in Kraft ist, bietet gefährdeten Unternehmen die Möglichkeit, sich außergerichtlich zu sanieren, um eine Insolvenz zu vermeiden. Es zielt darauf ab, die Zahlungsfähigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wiederherzustellen. Varta hofft, durch dieses Verfahren die notwendigen Maßnahmen zur finanziellen Stabilisierung und Restrukturierung umzusetzen.
Ein zentraler Aspekt des Restrukturierungskonzepts von Varta ist die signifikante Reduzierung der aktuellen Schuldenlast. Der Chief Restructuring Officer (CRO) der VARTA AG, Michael Giesswein, betont, dass ohne eine Schuldensenkung keine positiven Geschäftsentwicklungen möglich seien. Die aktuelle Schuldensituation hindere das Unternehmen daran, notwendige Investitionen zu tätigen und Marktpotenziale auszuschöpfen.
- Schuldenabbau durch Schuldenschnitt
- Notwendigkeit von frischem Kapital
- Kapitalschnitt auf null und anschließende Kapitalerhöhung
Um die finanzielle Stabilität wiederherzustellen, plant Varta eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapitalfinanzierungen. Der CEO der VARTA AG, Michael Ostermann, zeigt sich zuversichtlich, dass das Restrukturierungskonzept eine solide Basis für die zukünftige Stabilität und Perspektive des Unternehmens schafft. Es werden derzeit konstruktive Gespräche mit verschiedenen potenziellen Investoren geführt, darunter auch der derzeitige Mehrheitsaktionär Michael Tojner und die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG.
- Gespräche mit Investoren
- Finanzbedarf im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich
- Beteiligung von Porsche und anderen Investoren
Varta plant, sich auf erfolgsversprechende Geschäftsbereiche zu konzentrieren und strategische Investitionen zu tätigen, um die Marktposition nachhaltig zu stärken. Ein Beispiel hierfür ist das Geschäftsfeld Energy Storage, in dem Varta langfristig am wachsenden Heimspeichermarkt partizipieren möchte. Der CTO der VARTA AG, Rainer Hald, betont die Bedeutung der Sicherung der Schlüsseltechnologie „Batterie“ am Standort Deutschland.
- Fokussierung auf profitable Geschäftsfelder
- Investitionen in Wachstumsbereiche
- Bedeutung der Batterie-Technologie für Europa
Die geplanten Maßnahmen zur Restrukturierung haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Aktionäre und Gläubiger von Varta. Im Rahmen des StaRUG-Verfahrens soll das Grundkapital der VARTA AG auf null herabgesetzt werden, was bedeutet, dass die bestehenden Aktien ihren Wert verlieren und die Börsennotierung der Gesellschaft eingestellt wird. Dies ist notwendig, um die weitere Sanierung und den Neuanfang des Unternehmens zu finanzieren.
- Herabsetzung des Grundkapitals auf null
- Delisting der VARTA AG
- Maßnahmen zum Schutz der Gläubigerinteressen
Der Vorstand der VARTA AG geht davon aus, dass zeitnah eine Einigung mit den relevanten Parteien erzielt und ein Restrukturierungsplan zur Abstimmung gestellt werden kann. Das Ziel ist es, Varta in die Lage zu versetzen, Schlüsseltechnologien in Deutschland zu erhalten sowie Arbeitsplätze und Wertschöpfung nachhaltig zu sichern.
- Einigung mit Investoren und Gläubigern
- Umsetzung des Restrukturierungsplans
- Nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen und Technologien
Die VARTA AG steht vor einer entscheidenden Phase ihrer Unternehmensgeschichte. Das StaRUG-Verfahren bietet dem Unternehmen die Möglichkeit, sich finanziell zu restrukturieren und eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu schaffen. Mit der Unterstützung von Investoren und einem klaren Fokus auf strategische Geschäftsfelder könnte Varta die Krise überwinden und gestärkt daraus hervorgehen.