Wasserstoff für die Zukunft Emslands: Neues Tankstellennetz nimmt Form an

August 19, 2024
Roman Rittmann
The Growth-Engineer

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Inhaltsverzeichnis

Wasserstoff-Tankanlage entsteht an RWE-Gaskraftwerk Emsland

Unweit des Gaskraftwerks Emsland in Lingen haben RWE und die Westfalen Gruppe mit dem Aufbau einer innovativen Wasserstoff-Tankinfrastruktur begonnen. Der sogenannte „H2 Filling Hub Lingen“ umfasst eine öffentliche Wasserstoff-Tankstelle für Nutzfahrzeuge und eine nicht öffentlich zugängliche Abfüllstation für Tankfahrzeuge. Diese Infrastruktur soll die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff in der Region deutlich erhöhen und somit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten.
   

Details zur neuen Infrastruktur

Die öffentliche Wasserstoff-Tankstelle wird sich direkt am Haupttor des RWE-Gaskraftwerks in Lingen befinden. Hier können ab Mitte 2025 wasserstoffbetriebene Lkws, Abfallsammelfahrzeuge, Busse sowie Wasserstoff-Pkw betankt werden. Die Abfüllstation steht hingegen nur Unternehmen zur Verfügung, die einen Abnahmevertrag mit RWE abgeschlossen haben. Diese Unternehmen können den Wasserstoff dann mit speziellen Tankfahrzeugen abholen und zu ihren Einsatzstandorten transportieren.

Technische Kapazitäten

Die Tankstelle wird täglich bis zu 500 Kilogramm Wasserstoff bereitstellen können. Die gesamte Anlage hat eine Verarbeitungsleistung von über 2500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag. Zum Vergleich: Ein Brennstoffzellen-Lkw verbraucht bis zu 10 Kilogramm Wasserstoff auf 100 Kilometer.

Herkunft des Wasserstoffs

Der grüne Wasserstoff, der an der Tankstelle und der Abfüllstation zur Verfügung stehen wird, stammt aus der 14-Megawatt-Pilotelektrolyse, die RWE in Lingen errichtet hat. Diese Anlage wird in Kürze den Betrieb aufnehmen und ist ein wichtiger Bestandteil der langfristigen Wasserstoffstrategie von RWE.

Förderung und Investitionen

Der Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur wird mit insgesamt sechs Millionen Euro durch das Nationale Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie des Bundesverkehrsministeriums gefördert. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt nach Angaben von RWE rund 18 Millionen Euro. Nach Fertigstellung der Tankanlage und Abfüllstation wird RWE deren Eigentümer, während die Westfalen Gruppe den Betrieb übernimmt.

Kooperation und Joint Venture

Für den weiteren Ausbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes haben RWE und die Westfalen Gruppe das Joint Venture „two4H2“ gegründet. Diese Kooperation soll den Aufbau weiterer Wasserstoff-Tankstellen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen vorantreiben.

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Sopna Sury, COO Hydrogen bei RWE Generation SE, betont: „Bis Unternehmen in der Region an ein Wasserstoff-Verteilnetz angebunden sind, schafft unsere Abfüllinfrastruktur eine Möglichkeit, mit der grüne Moleküle über die Straße zum Abnehmer gelangen. So machen wir grünen Wasserstoff bereits 2025 verfügbar und versetzen Unternehmen frühzeitig in die Lage, ihre Prozesse auf Wasserstoff umzustellen sowie ihre Klimaziele zu erreichen.“

Dr. Thomas Perkmann, Vorstandsvorsitzender der Westfalen Gruppe, ergänzt: „Dem Rohstoff und Energieträger Wasserstoff gehört die Zukunft. Davon sind wir überzeugt. Die Wasserstoff-Tankstelle und die benachbarte Abfüllstation hier in Lingen sind nur die ersten nach außen hin sichtbaren Zeichen für die Wasserstoff-Kooperation von RWE und Westfalen. Beide Unternehmen stehen stellvertretend für die Industrie, die für einen Wasserstoff-Hochlauf in Deutschland mehr als bereit ist.“

Innovations- und Zukunftsperspektive

Die Pilotelektrolyse in Lingen ist ein wesentlicher Bestandteil der langfristigen Wasserstoffstrategie von RWE. Diese Pilotanlage mit einer Leistung von 14 Megawatt soll wertvolle Erfahrungen für den Betrieb von Großanlagen zur Erzeugung von grünem Wasserstoff liefern. RWE plant bereits den Ausbau der Anlage auf eine Erzeugungsleistung von 300 Megawatt bis 2027.

Wichtige Förderung durch Bundes- und Landesmittel

Die in Betrieb genommene Pilot-Elektrolyse wurde durch das Niedersächsische Umweltministerium mit 8 Millionen Euro gefördert. Für den Bau des 300-Megawatt-Elektrolyseurs im Rahmen des Projekts GET H2 Nukleus hat RWE im Juli Förderzusagen vom Bund und vom Land Niedersachsen in Höhe von mehr als 490 Millionen Euro erhalten.

Wasserstoff als Schlüssel zur Energiewende

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte bei der Inbetriebnahme der Pilotelektrolyse die Bedeutung des Wasserstoffs für die Energiewende: „Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Deutschland.“ Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sieht in der Produktion von grünem Wasserstoff eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Transformation der Energieversorgung und der Industrie hin zur Klimaneutralität.

Fazit und Ausblick

Mit dem Aufbau des „H2 Filling Hub Lingen“ setzen RWE und die Westfalen Gruppe ein starkes Zeichen für die Zukunft des Wasserstoffs in Deutschland. Die neue Infrastruktur wird nicht nur die Region Emsland nachhaltig stärken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaziele leisten. Die Kooperation der beiden Unternehmen und die Unterstützung durch Bundes- und Landesmittel zeigen, dass Deutschland bereit ist, die Wasserstoffwirtschaft entscheidend voranzutreiben.

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